Sonntag, 20. Oktober 2019

Danakil

Wüste schon viele Kilometer vor Dallol

Noch im Dunkeln um 05:00 Uhr morgens starten wir und fahren Richtung Süden und ab Adula nach Westen. Wir sind müde, da wir sehr wenig geschlafen hatten. Wukro ist eine heilige Stadt und bei allen Kirchen werden über Lautsprecher Litaneien übertragen, die über die ganze Stadt hallen. Obwohl ich die Sprache Geez (altäthiopisch) nicht verstehe vermute ich, dass um 05:00 Uhr noch Rosenkranz gebetet wurde. Trotz wenig Schlaf hatten wir offenbar ein leichtes Erbeben nicht wahrgenommen. Michael unser Guide erzählte uns aufgeregt davon.  Bei Sonnenaufgang erreichen wir die Abbruchkante vom Hochland in die Wüste der Tiefebene.


Die Landschaft wird karger und karger. Wir passieren wenige kleine armseelige Dörfer. In der Nähe der einzigen Kreuzung verlassen wir Tigray und kommen in die Region Afar. Die Afar leben an der Grenze zu Somalia und leben von Ziegenzucht. Kamele dienen als Lastentiere. Mit unserem Verständnis, kaum vorstellbar, dass man hier (über)leben kann. Die Häuser bestehen entweder aus Steinen oder Hütten aus Trockenholz. 

In einem Dorf halten wir. Sissei unser Fahrer weiß, an wen er sich wenden muss. In einem unscheinbar wirkenden Gebäude soll angeblich die Polis Afar untergebracht sein. Papiere werden ausgefüllt und Michael bezahlt 2500,- ETB (100,- €) Ich verstehe das zwar nicht, aber es ist so. 

Wenig später erreichen wir das schäbige größere Dorf Bere Ale. Die Beiden (Fahrer und Guide) suchen eine Möglichkeit zum Essen. In einem für Europäer unvostellbaren "Touristrestaurant" kehren wir ein. Wir genießen unser Lunchpaket mit Ei- und Thunfischsandvich und dazu sehr guten Kaffee vom Lokal. Am Ortsausgang halten wir an der Straßensperre an. Eine junge Afari bekommt 500,- ETB und einen der beiden Zettel.



Die Sonne steht noch nicht sehr hoch und es ist schon sehr warm. Wir befinden uns beinahe auf Meereshöhe. Beim Dorf Hamedela halten wir. Einfachste Hütten in der totalen Wüste. Wir nehmen zwei bewaffnete Afari auf und fahren hinaus in die Danakilsenke. Jetzt befinden wir uns mehr als 100 Meter unter dem Meeresspiegel.  Der Regen der letzten Tage hat die Salzebene inden riesigen Karum See verwandelt. Ich habe bedenken, ob wir hier mit dem Auto 4 wd durchfahren können.

Nach mehr als 30' durch den Salzsee erreichen wir den Felsblock Dallol. Wir verlassen unser Fahrzeug und gehen gemeinsam mit den beiden Afari zu den Schwefelquellen. Der Blick auf die bunten brodelnden Quellen sind faszinierend. Ich bin enorm beeindruckt von diesem skurillen Ort. Einfach nur traumhaft. Die Sonne wird unaufhaltsam stärker der Wind lässt nach und wir dürfen erfahren warum die Danakil als der heißeste Ort der Erde gilt.






Auf dem Rückweg treffen wir in Bere Ale unerwartet noch auf eine Kamelkarawane die auf dem Weg nach Dallol aufbrach. Nach Hamedela bringen sie Futter und andere Güter und zurück werden die Kamele mit Salzblöcken aus dem Karum See beladen. Auf dem Hinweg trafen wir auf eine mit Salz beladene Eselkarawane. 
Wir blicken auf einen sehr spannenden Tag sehr dankbar zurück. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Awssa - Addis Abeba

Sonnenuntergang auf dem Balkon des Haile Nach dem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Awassa See genießen wir die Nacht im Haile Res...