Donnerstag, 31. Oktober 2019

Konso - Awassa

Unser Urlaub endet zwar erst in zwei Tagen, aber die Rückfahrt beginnt hier im Süden Äthiopiens in Konso. Nach einem guten Frühstück fahren wir in Richtung Arba Minch. Diese Strecke kennen wir bereits, sie bietet aber trotzdem spannende und interessante Perspektiven. Durch hügelige Landschaft mit vielen kleinen Feldern kommen wir gut voran. Lediglich Viehherden behindern die Fahrt, obwohl für uns immer interessant, wie Straßen genutzt werden.

Baum mit Bienenkorb

Ab Arba Minch ändert sich das Bild. Unzählige große Bananenplantagen befinden sich hier im Rifft Valley entlang der Seen Chamo und Abaya. Stapel von geernteten grünen Bananen liegen neben der Straße. Reife und sehr gut schmeckende Bananen werden an kleinen Ständen an der Straße feil geboten. 
Terrassenfeder der Konso

In der Region Woleita ändert sich das Landschaftsbild abermals. Kleine Felder und wieder viele Viehherden auf roter fruchtbarer Erde lösen die Plantagen ab. Hier in etwas höherer Lage wächst neben Getreide auch guter Kaffee. An einem vereinbarten Ort an der Straße hält Mesfin. Für das Büro in Addis werden 50 kg Rohkaffee gekauft und verladen. Michael erzählt uns, dass die Putzfrau für die Kaffeezubereitung zuständig ist. Der Kaffee muss geröstet, gemahlen und dann erst gekocht werdene

In Sodo, einer wenig ansehnlichen Stadt machen wir Mittagspause. Später verlassen wir Woleita und gelangen in die Provinz Oromia. Oromos sind immer wieder für Unruhen in Äthiopien verantwortlich. Sie sind mit 40 % Bevölkerungsanteil die größe Volksgruppe. Sehr hohe Geburtenrate und damit verbundene hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen tragen zur Unzufriedenheit bei. 




Die Landschaft wird wieder trockener und das Klima heißer. Die Häuser sind mit Kakteen eingefriedet. Sehr große Vieherden benutzen die Straße. Zum Teil sieht man wieder größere Felder und auch Maschinen, wie Traktoren oder Mähdrescher. In Schaschemene auch wenig atraktiv, stehen wir im Stau. Hektisch, laut, stickig, afrikanisch. Wir haben nur noch wenige Kilometer bis Awassa.

Im Hotel von Haile Gebre Selassie, dem Spitzenlangstreckenläufer beziehen wir das schönste und nobelste Zimmer unserer Reise. Wir genießen den Rest des Tages im Hotel bzw. Garten. 

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Mursi

Dorf der Mursi

Die Mursi sind eine von unzähligen Ethnien in Südäthiopien. Ihr Lebensraum ist der Unterlauf des Omo River und die Nationalparks Mago und Omo. Sie sind der Grund für unsere Reise nach Jinka, in eine wenig reizvolle, aber für einge Völker sehr wichtige Stadt.


Um 07:00 Uhr starten wir in Richtung Westen auf einer mäßigen Piste. Am Anfang passieren wir den Eingang zum Mago Park und fahren einige Kilometer bis wir die Berge in das Tal des Mago River verlassen. Leider herrscht auf der Piste reger Verkehr auch durch LKW verursacht. Die Ursache, dass kaum mehr Wildtiere zu sehen sind. Angeblich sollte es mehrere Antilopen (Eland, Kudu, Giraffen), Löwen, Elefanten und Büffel geben. Wir haben nicht so viel Glück und sehen Didik, Perlhühner, Paviane, Raubvögel und Geier. Auf der Rückfahrt entdecke ich im Gebüsch eine Antilope, vielleicht eine Elandantilope. 

Wir fahren wieder in die Hügel und nach ca. 50 km besuchen wir ein Dorf der Mursi. Vorerst sollten wir nicht fotografieren. Wir gehen zwischen den einfachen Rundhütten durch. Die Mursi sind Nomaden und ziehen in der Trockenzeit zu den Flüssen in die Täler. Die Hütten sind sehr einfach. Eine kleine offene Feuerstelle und Lederhäute als Unterlagen zum Schlafen. Die Mursi sind überwiegend Viehzüchter und ernähren sich von Sorghumbrei und Fleisch.




Auffällig ist, dass die Frauen großen Lippenteller tragen. Es erschwert ihnen das Sprechen und ohne Teller hängt die ausgedehnte Lippe lose unter dem Mund. Angeblich sollte es dazu dienen Frauen unatraktiv zu machen, damit sie von anderen Völkern nicht verschleppt werden. Bei beiden Geschlechtern sind Hautverziehrungen durch Narben üblich. Ich mache viele Fotos und die Mursi sind uns gegenüber neugierig und sehr freundlich. Mit spannenden Eindrücken verlassen wir die Mursi und fahren wieder zurück nach Jinka und weiter Richtung Konso.





Nach der Flußniederung des Weito River steigt die Straße wieder an und wir passieren die Berge der Konso. Die Konso leben in schönen Rundhütten (Tukul) und sind Hackbauern. Bekannt sind die aufwendigen Terrassenfelder durch die wir fahren. Am Nachmittag erreichen wir unsere Logde in Konso. 

Der letzte spannende Besichtungstag geht zu Ende. Die letzten beiden Tage brauchen wir für die Rückfahrt nach Addis Abeba. 

Dienstag, 29. Oktober 2019

Aduba - Markt

Rindermarkt in Aduba

Wir verlassen Turmi und fahren auf der Piste in Richtung Norden. Die Piste ist an manchen Abschnitten stark beeinrächtigt. Immer wieder treffen wir auf Viehherden der Hamer, Ziegen und Rinder. Michael unser Guide hat entschieden, den Markt in Aduba zu besuchen. Viele Kilometer vor Aduba treffen wir auf Menschen die mit Vieh und Waren zu Fuß nach Aduba unterwegs sind. Die Einwohner laufen weite Strecken zu Fuß.


In Aduba treffen wir wie überall üblich, einen Guide der uns über den Markt führt. Zuerst besuchen wir den "Männermarkt" hier wird Vieh (Rinder, Ziegen) verkauft und gekauft. Ziegen werden nach Gewicht gekauft. Eine Ziege kostet so gegen 2000 Birr, etwa 80,- Euro. In Addis Abeba kostet sie dann mehr als 2-fache. Rinder werden immer gehandelt. In Aduba treffen drei verschiedene Ethnien zusammen, Banna, Hamer und Ari. 

Wir überqueren die Straße und besichtigen den "Frauenmarkt". Hier wird alles andere feil geboten. Hühner lebend, Eier, Butter, Gemüse, Getreide aber auch Alkohol. Wir probieren Tej einen Honigwein der noch stark gärt. Er schmeckt nicht schlecht, aber für uns doch ungewohnt. Talla selbst, gebrautes Bier probieren wir nicht. Außerdem wird noch Schnaps als Ouzo verkauft. 

Viele traditionell gekleidete Hamer und Banna sind zu sehen. Der Markt ist richtig beeindruckend. Fotgrafieren von Gruppen ist kein Problem. Einzelaufnahmen sind zu verhandeln und kosten in der Regel 5,- Birr. 


Weiter geht es unserem Tagesziel Jinka entgegen. Wir beziehen ein Zelt in der Eco Omo Logde weit außerhalb von Jinka. Am Nachmittag nutzen wir nach mehr als zwei Tagen offline wieder Internet. Als Abendessen bestellen wir Rindfleischspieß und Hühnerschnitzel. Ein schöner Reisetag endet gemütlich. 

Montag, 28. Oktober 2019

Volk der Hamer

Im Raum Turmi leben die Hamer. Die Hamer pflegen einen Brauch den sogenannten "Bullensprung" als Initiationsritual. Dieses Ritual durften wir am Sonntag beobachten. Im Rahmen dieses Festes, das drei Tage dauert, findet am letzten Tag ein Tanz beim Haus des jungen Mannes statt. Dazu fahren wir am Nachmittag mit dem lokalen Guide Richtung Norden zu einer kleinen Siedlung der Hamer. Wir sehen unzählige Hamer die ausgelassen feiern. Dazwischen liegen immer welche auf ihren getrockneten Häuten und der traditionellen Nackenstützen um sich auszuruhen. Unser Guide führt uns zu einer Gruppe junger Männer.


Die Männer sind damit beschäftigt ein geschlachtetes Schaf und eine Ziege zu zerteilen und auf lange Holzstöcke aufzuspießen. Immer wieder schneiden sie rohe Stücke ab und essen diese. Kleine Kinder holen sich hin und wieder rohe Fleischstücke. Selbst der Magen wird lediglich mit einem Messer abgeschabt und roh verspeist. Die Spieße werden an einer Reihe in den Boden gesteckt und der Länge nach ein Feuer entfacht. So wird das Fleisch gebraten. Ich darf ein Stück kosten obwohl ich rohes Fleisch zuvor abgelehnt hatte. Das kleine Stück Niere war vorzüglich.

In der Zwischenzeit nehmen die jungen Männer im Halbkreis Aufstellung und beginnen unter rhytmischen Klatschen zu springen. Es ähnelt einem Tanz der Massei aus Kenia. Wir verweilen lange beim Dorf und sehen den Hamer zu. Viele interesssante Szenen und Eindrücke faszinieren uns. Mit Sonnenuntergang verlassen wir das Dorf und fahren zurück nach Turmi.

Bei diesem Fest nimmt die gesamte Familie teil und wird drei Tage durchgehend verköstigt. Die Teilnehmer kommen zu Fuß aus Dörfern die bis zu 30 oder 40 km entfernt sind. Es wird ein Bier aus Sorghum gebraut und reichlich getrunken. Die Männer tragen ein kleines Fläschchen um den Hals. Ein braunes feines Pulver, als Tabak bezeichnet wird geschnupft. Es dürfte halozinogene Wirkung haben. Bis zu 30 Schafe und Ziegen werden geschlachtet und gegessen. Die Stimmung ist ausgelassen aber friedlich. Kleine Unstimmigkeiten wegen der Fotos werden vom Guide kurzer Hand geklärt.




Sonnenuntergang Im Hamerdorf





Omerate im Delta des Omo River

Nach einem guten Abendessen und zwei kleinen Walia Bier verbrachten wir im Dschungel Afrikas eine warme aber angenehme Nacht. Am Montag Morgen passierte jedoch ein Mißgeschick. Dagmar verschloss die Badezimmertür und da die Falle defekt war, ließ sich diese nicht mehr Öffnen. Nach einiger Zeit der Selbstversuche, wurde die Hotelleitung aktiviert. Ein junger Bursche öffnete mit Brachialgewalt die Tür und wir kamen noch rechtzeitig zur vereinbarten Abfahr nach Omorate.













Blick aus unserem Zimmer in Turmi

Überraschender Weise hatten wir ca. 40 km Asphaltstraße und waren früh in Omorate. Leider konnte kein brauchbares Lokal zum frühstücken gefunden werden. In der Bank wechselte Michael 300 Birr in 5er und 10 er Scheine, damit ich die Fotogebühr bezahlen kann. 

Bei der Behörde müssen wir uns registrieren lassen. Reispass und Visadaten werden in eine Liste eingetragen. Kenia und der Südsudan sind nicht weit, Omorate ist der südlichste Punkt unserer Äthiopien Reise. Zum Lake Turkana und nach Kenia sind es nur 25 km.


Am Omo steigen wir in ein Einbaumboot und setzten über. Nach einem 20' Fußmarsch erreichten wir Elele, ein Dorf der Dezenach. Dieses Nomadenvolk mit eigener Sprache und Kultur bevölkert das Omodelta. Sie leben in kleinen Rundhütten die von einem Zaun aus Dornensträuchern umgeben sind. Sie sind Polygam und halten Rinder, Schafe und Ziegen. Mit schönen Fotos im Gepäck fahren wir mit dem Einbaum wieder zurück. 

In Omorate essen wir dann in einem kleinen Lokal Ziegen Tibes (gebratenes klein geschnittenes Ziegenfleisch) mit Brot. Zwei Portionen mit Cola ca. 4 Euro. 

Zurück in Turmi besuchen wir noch einen kleinen Markt viele der Hamer sind noch traditionell gekleidet. Leider wird das von Jahr zu Jahr schlechter und die Hamer tragen mehr westliche Kleidungsstücke. Für ein Foto bezahle ich 5 Birr, ca. 20 Cent. 

Die Mittagspause verbringen wir im Hotel.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Turmi




Turmi eine Stadt weit im Süden Äthiopiens. Mein Wissen über den Süden ist leider sehr mangelhaft.Es leben unzählige verschiedene Völker in diesem Bereich und wir wissen nicht was uns erwartet. Nach dem reichhaltigen Frühstück in der Paradise Logde brechen wir um 09:00 Uhr auf.






Die Straßenverhältnisse lassen kaum höhere Geschindigkeit auf längere Strecken zu. Unzählige Viehherden behindern ein rasches fortkommen. An manchen Abschnitten beinahe alle 100 Meter eine Ziegen oder Rinderherde. In der Stadt Konso machen wir einen kurzen Stopp. Zufällig findet gerade ein Trauermarsch zu einer Beerdigung statt. Michael erklärt uns, dass die Konso eine Beerdigung feiern und nicht weinen und klagen. 

Wir fahren in das weite Tal des Weiko Flusse hinab. Wir befinden uns im Rift Valley. In Weiko machen wir in einem Lokal Rast. Abseits der Touristenströme sind die Verhältnisse dürftig. Nudeln mit Sauce sind aber gut. 

In Key Afer, übersetzt rote Erde verlassen wir die Asphaltstraße und biegen auf eine Piste ab. Ab nun geht es 80 km durch Buschlandschaft. Abwechslung bieten nur die Menschen neben und auf der Straße. Mesfin unser Fahrer erhält die Information, dass in Turmi der Bullensprung stattfindet. Er fährt auf der Piste wie v... 


Hektische Szenen beim "Bullensprung"
In Turmi nehmen wir einen Guide auf und fahren weiter, durch ein Flussbett und parken neben der Straße. Der Guide mahnt uns zur Eile. Wir hetzen 100 Meter durch den Busch und stehen plötzlich vor einer Menschenmenge. Hunderte vom Volk der Hamer aber auch viele Touristen sehen dem Brauch zu. Ein Junge muss mehrere Bullen mehrmals überspringen und wird daurch zum Mann. Viele der Hamer tragen traditionellen Schmuck und Kleidung. Wir bekommen leider nur noch den Schluss zu sehen. Die Menge bewegt sich dann zu Fuß zum Fluss zurück. Dort findet eine rituelle Waschung statt. Der geamte Tumult bewegt sich zum Fluss, wir auch. Es ist total hektisch. In dieser Hektik bleibt unser Fahrer im Flussbett stecken. Mit Unterstützung einiger junger Männer und Aktivierung der Differenzialsperre gelingt es Mesfin das andere Ufer wieder zu erreichen. 

Zurück in Turmi beziehen wir in der Emerald Logde ein geräumiges Zimmer.

Samstag, 26. Oktober 2019

Arba Minch - 40 Quellen

Ein spannender Tag steht uns bevor. Unsere Logde liegt hoch über dem Nationalpark Nechi Sar (weißes Gras). Am Morgen konnte wir unzählige uns unbekannte Geräusche vernehmen.


Haus der Dorze

Im Restaurant gab es dann ein super Frühstücksbuffet. Wir starten gestärkt in die Gugu Berge. Nach ungefähr 25 km bergauf auf schlechter Piste erreichen wir ein Dorf der Dorze. Ein Volk mit weniger als 3000 Angehörigen aber eigener Sprache und Kultur. Ein junger Dorfbewohner führt un durch das Dorf.. Die touristischen Besuche sind organisiert. Es wird uns vorgezeigt wie die Dorze ihre wichtigste Pflanze, eine Bananenstaude, nutzen. Zum Beispiel wie sie daraus ihren Brotteig gewinnen oder sonst im täglichen Gebrauch nutzen. Wie sie ihre auffälligen Häuser bauen die einem Elefantenkopf ähnlich sehen. Nach einer Kaffeepause fahren wir wieder zurück nach Arba Minch. 


Brot aus der falschen Banane



Zu Mittag essen wir in einem netten Lokal verschiedene Fishgerichte. Es schmeckt hervorragend deshalb essen wir zuviel. An der Straße Richtung Chamo See nehmen wir unseren Bootsführer Samuel für die Fahrt auf dem See mit. Am See angelangt werden wir mit Schildern vor Krokodilen und Flusspferden gewarnt. 










In einem passablen Boot fahren wir zuerst an einer riesigen Pelikankolonie vorbei. Vor einer Insel sehen wir die ersten Krokodile im Wasser schwimmen. Samuel erzählt uns, dass vor kurzem ein junger Fischer verschwunden ist und ein weiterer durch ein Krokodil schwer verletzt wurde. Die Krokodile wurden gestört und waren deshalb im Wasser. Nach einiger Zeit waren sie dann am Ufer zu sehen. Auf der Rückfahrt sahen wir dann noch mehrere Flusspferde. Samuel hielt großen Abstand und wollte auch nicht mehr wirklich warten. Wir hatten dennoch einiges gesehen und so fuhren wir glücklich zurück. 

Als Abendessen aßen wir eine Frucht die uns aus Spanien als Chirimoya bekannt ist und eine Banane. Auf der Terrasse mit Blick auf den Chamo und Abaya See lassen wir den Tag ausklingen. 

Freitag, 25. Oktober 2019

Südliche Völker


Blick auf den Abaya


Wir verlassen den historischen Norden Äthiopiens und fliegen vom Flughafen Lalibela zuerst in die Hauptstadt Addis Abeba und danach weiter nach Arba Minch in den Süden. Von Lalibela fahren wir in einer knappen Stunde zum sehr kleinen Flughafen der weit unten in einer Ebene liegt. Mit einer Propellermaschine überfliegen wir das zerklüftete Hochplateau. Immer wieder zerschneiden tiefe Flusstäler die Tafelberge mit den vielen schönen Feldern. Ich kann kleine Dörfer mit strohgedeckten Rundhütten erkennen, die typische Bauform für die Region Shoa.

Am Flughafen in Addis haben wir nur 30' Aufenthalt. Auf dem Flugnach Arba Minch überfliegen wir den Abaja See und landen zwischen dem Abaya und dem Chamo See in Arba Minch. 

Am Flughafen wartet bereits Mafis, unser neuer Fahrer. Leider wurde Sissei abgezogen. Er war sehr nett und es ist schade, dass wir uns nicht mehr von ihm verabschieden konnten. 

In der Paradise Logde beziehen wir unser Zimmer und genießen am Nachmittag die schöne Terrasse über dem Nationalpark Nechisar.

Im weitläufigen Garten der Logde leben Paviane die uns gleich am Anfang begegnen. Auch Warzenschweine streifen durch die Anlage. 

Wir sind in Afrika!


Donnerstag, 24. Oktober 2019

Lalibela - Teil III

Heute Donnerstag steht der Besuch der Kirche Gyorgis auf dem Programm. Diese Kirche befindet sich etwas abseits von den beiden größeren Komplexen. Wir gehen über einen leicheten Felsrücken nach unten. Man kann das Kirchendach, ein riesiges Kreuz schon erkennen. Die Kirche wurde perfekt konstruiert und in den Fels gehauen. Es beeindruckt uns enorm, wie gleichmäßig perfekt die Kirche ist. Von außen ist die Gyorgis kaum zu sehen. Sie ist zur Gänze in den Fels geschlagen. Wir genießen den Blick und begeben uns nach unten, umrunden die Kirchen. Anschließend besichigen wir noch den Innenraum, der jedoch nicht so beeinderuckt wie der Bau selbst.

Nach der Besichtigung schlendern wir durch den lokalen Markt. Sehr einfache Marktstände mit beinahe ausschließlich lokalen Produkten wie Getreide (Teff, Weizen, Mais, Sorgum) Paprika (Berberee), Zwiebel, Kraut und Gewürzen. Am Dorfplatz trinken wir noch ausgezeichneten äthiopischen Kaffee. 





Nach der Mittagspause machen wir uns mit einem 4 wd Fahrzeug auf den Weg zur Kirche Asheten Maryam. Die Kirche liegt hoch über Lalibela in 3100 m Höhe. Vom Parkplatz gelangen wir über einen schönen Weg mit toller Aussicht in etwas mehr als 30 ' zur Kirche. Sie wurde ebenfalls aus dem Stein gehauen, ist aber nicht gut erhalten. Der Priester zeigt uns stolz und gegen Trinkgeld vier alte Kreuze und einige sehr alte Bücher. Wir genießen noch den herrlichen Ausblick. Sogar schwarze Kolibri bekommen wir auf einem blühenden Salbei zu Gesicht. 



Wir erreichen Lalibela und essen in einem sehr schönen Restaurant zu Abend. Es war unser letzter Tag in Nordäthiopien. Morgen fliegen wir in den Süden. Es erwartet uns eine völlig andere Region. Andere Völker, Sitten und Landschaften. 

Lalibela - Teil II


Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg die Ostgruppe der Kirchen Lalibelas zu besichtigen. Wir beginnen mit der Kirche Raphael und Gabriel Kirche die wir nur über zwei Brücken erreichen. 18 Meter tief unter uns befindet sich der Hof welcher ebenfalls aus dem Stein gebrochen wurde. Vermutlich war dieser Bau jedoch Teil des Palastes von König Lalibela. Durch einen Gang gelangen wir in eine Innenhof mit der Kirche Bete Lehem (Brothaus), wo früher wahrscheinlich das heilige Brot hergestellt wurde. Das Gebäude ist stark beschädigt. 

Weiters besichtigen wir noch die Bete Mercurio Kirche. Sie ist massiv mit neuer Konstruktion gestüzt bzw. geschützt. Am Ende dieses Rundganges erwartet uns noch die perfekt konstruierte Kirche Emanuel. Hier wurden alle bisher erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse vereint. Die 2-geschossige Kirche ist wie eine typische Lalibelakirche 3 schiffig ausgeführt. 

Am Donnerstag werden wir noch die Gergios Kirche besichtigen. Wir sind aber schon jetzt beeindruckt von der Kirchenarchitektur in Äthiopien. Warum hier in den Bergen derartig aufwendige Kirchen errichtet wurden? Es wird vermutet, dass die Pilgerreise nach Jerusalem zu gefährlich geworden war und die Pilger durch die von Muslime kontrollierten Gebieten nicht mehr reisen durften. König Lalibela ließ deshalb eine Pilgerstätte nach dem Muster Jerusalems errichten. Viele Namen wurden entlehnt, wie jener des Flusses Jordan für einen Bach Yordanos.



Den Tag lassen wir dann ein einem Restaurant mit wunderschönem Ausblick auf die Täler unter Lalibela ausklingen. Wir genießen das Essen bei Sonnenuntergang. 

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Lalibela - Teil I





Lalibela die heilige Stadt der orthodoxen Christen in Äthiopien. Beim Gang durch die, aus kleinen Häusern bestehende Stadt sieht man keine der herausragenden Kirchenbauwerke. Da Sissei unser Fahrer bereits mit dem Auto Richtung Süden nach Arba Minch, unserer nächsten Station aufgebrochen ist, haben wir für Lalibela einen anderen Fahrer mit dem wir ins Zentrum gelangen.

Am Eingang werden wir durchsucht, Michael kauft die Tickets. Ein 5 Tage Pass für 50,- USD und alle Kirchen. Ein kleines typisch äthiopisches Museum haben wir schnell angesehen. Danach geht es zur ersten Kirchen. Wir bekommen noch eine Schuhaufpasserin zugeteilt, da Schuhe vor dem Betreten der Kirchen ausgezogen werden müssen und damit diese nicht verschwinden.






Wie jeder Tourist beginnen wir mit der Kirche Bete Medhane Alem. Die Kirche ist außen von Säulen umgeben und besitzt einen großen Vorplatz. Ohne Bilder lassen sich diese gigantischen Bauwerke kaum beschreiben. Besonders wenn man bedenkt, dass alles aus dem Fels gemeißelt wurde. Innen sind keine Bilder mehr erhalten. Sie besitzt aber typische Baumerkmale axumitischer Kirchen. 

Durch einen 9 m langen unterirdischen Gang gelangen wir zur ältesten, kleinen aber wunderschönen Kirchen Bete Marjam (Haus Marias). Es herrscht dichtes Gedränge. Touristen, Wahlfahrer und Gläubige drängen sich in der kleinen Kirche. Ein Priester mit einem schönen Lalibelakreuz in der Hand reibt Gläubige damit ein. Frauen mit kleinen Kindern stehen an, um sich oder die Kleinen heilen zu lassen. In der 2 geschossigen Kirche sind noch viele Malereien und Verzieungen erhalten. 












Alle Kirchen sind mit unterirdischen Gängen miteinander verbunden. So gelangen wir in den nächsten Hof zu zwei kleineren Kapellen die erst später als Kirchen genutzt wurden. Die Klänge einer heiligen Messe dringen zu uns. Am Eingang zur Kirche des heiligen Michael warten viele in weiß gekleidete Gläubige. Wir dürfen das Ende eines Gottesdienstes miterleben. Mystisch anmutende Gesänge in Geez, eine volle Kirche mit in weiß gekleideten Menschen und viel Weihrauch schaffen eine faszinierende Stimmung. Wir genießen diesen Gottesdienst. 

Dienstag, 22. Oktober 2019

Wukro - Mekele - Lalibela


Die lange Fahrt nach Lalibela steht uns bevor. Die erste Etappe von Wukro in die Hauptstadt von Tigray ist noch kurz und wir nehmen uns noch Zeit das Museum in Wukro zu besichtigen. Die wenigen, aber interessanten Austestellungsstücke sind sehr schön ausgestellt. Ein Opferstein aus vorchristlicher Zeit zeigt eine alte Inschrift in Sabäisch. Man sieht dem Museum an, dass es mit deutschem Mitteln und Wissen errichtet wurde. In Mekele beziehen wir unser Zimmer in einem Stadthotel und genießen danach bei Kaffee auf der Terrasse den Blick auf das Treiben auf einem Kreisverkehr. Danach besuchen wir einen Markt. Neben Obst (Mango, Bananen, Papaya, Äpfel, Guaven) wird sehr viel Getreide wie Teff, Weizen Mais und Kichererbsen angeboten. Wir fahren weiter zum Märtyrerdenkmal. Nach der Sicherheitskontrolle dürfen wir den weitläufigen Park betreten. Das Denkmal ist monströs, steht am höchsten Punkt und gedenkt den Opfern der Revolution gegen Mengistu.

Früh am Morgen starten wir nach Süden. Die Landschaft wechselt wieder einmal und es wird merklich wärmer. Überall sieht man Kakteen wie Opuntien die auch als Zäune Verwendung finden. In Alamata trinken wir in einem kleinen Straßenlokal ausgezeichneten Kaffee. Die Damen ist erfreut über unseren Besuch. Touristen dürften nicht sehr häufig Gäste sein. Ab Kobbo ändert sich die Landschaft wieder und es wird wieder grüner. In einer untouristischen afrikanischen Stadt Woldija essen wir in einem Hotel zu Mittag. Von hier geht es wieder in die Berge. Wir folgen einem langestreckten Tal. Am Ende steigt die Straße an und wird merklich schlechter. Alle 100 Meter ist der Aspalt weggeschwemmt. Es ist bereits 15:oo Uhr und wir haben noch mehr als 100 Kilometer. In Dilb entscheidet sich Sissei nach rechts auf eine Schotterpiste abzuzweigen.



Diese Straße ermöglicht uns herrliche Blicke auf die Landschaft und das landwirtschaftliche Leben. Immer wieder sehen wir Menschen bei der Getreideernte, beim Dreschen und beim Hüten der Tiere. Die Dörfer sind gepflegt und vermitteln eine angenehme Atmosphäre. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Lalibela. Ein Ort auf 2500 Metern der sich langezogen um den Berg Abuna Yosef zieht. Schotterstraße und weit ab der großen Städte. Es verwundert, dass Lalibela Hauptstadt Äthiopiens war. 

Awssa - Addis Abeba

Sonnenuntergang auf dem Balkon des Haile Nach dem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Awassa See genießen wir die Nacht im Haile Res...